Bonn. Spirituosen gehören für viele Deutsche weiterhin zum geselligen Genuss – doch der Konsum bleibt in aller Regel maßvoll. Das zeigt eine aktuelle Studie des Marktforschungsunternehmens NielsenIQ im Auftrag des Bundesverbands der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure (BSI). Demnach trinken 95 Prozent der Konsumenten Spirituosen oder spirituosenhaltige Getränke in einem Umfang, den die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) als „risikoarm“ einstuft.
Mehrheit trinkt selten oder gelegentlich
Von den Befragten gaben 71 Prozent an, in den vergangenen zwölf Monaten Spirituosen konsumiert zu haben. Innerhalb dieser Gruppe greift fast die Hälfte (46 Prozent) höchstens einmal pro Monat zum Glas. 22 Prozent trinken zwei- bis dreimal im Monat, während 27 Prozent moderat, also bis zu vier kleine Gläser pro Woche, genießen. „Die NielsenIQ-Studie bestätigt: Spirituosenkonsum ist beispielhaft für einen maßvollen und risikoarmen Konsum in Deutschland“, erklärt BSI-Geschäftsführerin Angelika Wiesgen-Pick.

Leichter Rückgang im Vorjahresvergleich
Die Studie zeigt zudem einen rückläufigen Trend: 91 Prozent der Konsumenten trinken heute gleich viel oder weniger als im Vorjahr, 40 Prozent gaben sogar an, ihren Konsum reduziert zu haben. Für den Verband ist das ein Hinweis darauf, dass Präventions- und Aufklärungsarbeit Wirkung zeigt.
Genuss in Gesellschaft – überwiegend zu Hause
Spirituosen werden in erster Linie im privaten Kreis konsumiert. Zwei Drittel der Befragten gaben an, zu Hause zu trinken – deutlich mehr als in Bars (21 Prozent) oder Restaurants (16 Prozent). Besonders häufig werden Spirituosen zu zweit (39 Prozent) oder in kleinen Gruppen (45 Prozent) genossen.
Als wichtigste Informationsquelle nennen die Konsumenten nicht Werbung, sondern den Austausch im Freundes- und Familienkreis (28 Prozent). Erst danach folgen Werbung (20 Prozent) sowie Probieren in Gastronomie und Bars (15 Prozent).
Teil von Mahlzeiten und Ritualen
Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) verbindet Spirituosenkonsum mit Mahlzeiten. Damit sind die Produkte in soziale Kontexte und Rituale eingebettet. Bei rund drei Viertel der Gelegenheiten werden sie zusammen mit weiteren Getränken konsumiert – ein Drittel davon mit alkoholfreien Alternativen.
Qualitäts- und Gesundheitsbewusstsein prägen die Konsumenten
Die Studie zeigt auch, dass Spirituosengenießer ein hohes Qualitätsbewusstsein haben: 70 Prozent achten bei Lebensmitteln und Getränken auf Hochwertigkeit, 69 Prozent interessieren sich für Gesundheit und Ernährung. Auch körperliche Fitness spielt für viele (62 Prozent) eine Rolle. Damit verbindet sich der Genuss von Spirituosen zunehmend mit einer bewussten Lebensweise.
Breite Vielfalt und kreative Konsumformen
Die Spirituosenwelt ist vielfältig – und das spiegelt sich im Konsum wider. Am häufigsten werden Spirituosen als Cocktails, Longdrinks oder Shots getrunken (68 Prozent). Auch vorgemixte Getränke sind mit 52 Prozent beliebt. Zu den Favoriten zählen Wodka (35 Prozent), Liköre (30 Prozent), Whisk(e)y (26 Prozent) sowie Gin (23 Prozent) und Tequila (21 Prozent). Rum, Obstbrände oder Calvados liegen jeweils bei rund 20 Prozent.

„Spirituosen, Cocktails oder Longdrinks werden heute zeitgemäß und gesundheitsbewusst genossen. Sie sind für die Konsumenten ein genussvolles Erlebnis aus einer qualitativ hochwertigen und handwerklich geprägten Welt“, so Wiesgen-Pick.
Über die Studie
Die Online-Erhebung wurde im Frühjahr 2025 durchgeführt. Befragt wurden 2.501 Personen zwischen 18 und 74 Jahren in Deutschland, von denen 1.792 als Spirituosenkonsumenten ausgewertet wurden.
Quelle für alle Grafiken: BSI/NielsenIQ