Weihnachtszeit ist Schädlingszeit: Warum Vorratsschädlinge jetzt ins Haus kommen

Die Vorweihnachtszeit bringt nicht nur Plätzchen und Geschenke, sondern auch unerwünschte Mitbewohner. Während viele Menschen davon ausgehen, dass Schädlinge nur ein Sommerthema sind, zeigt die Praxis ein anderes Bild: Bestimmte Schädlingsarten haben gerade im November und Dezember Hochsaison.

Backzutaten als Einfallstor

Der Vorratsschrank wird in der Adventszeit zur Schädlingsoase. Mehlmotten, Brotkäfer und Kornkäfer finden in Mehl, Zucker und Nüssen ideale Nahrung. Dabei ist es ein weit verbreiteter Irrtum, dass nur alte Zutaten betroffen sind. „Meist gelangen die Schädlinge durch frisch gekaufte Backzutaten aus dem Handel in die Wohnung“, erklärt Sophie Scharrer, Schädlingsexpertin bei SchädlingsHero, Deutschlands größter Anlaufstelle für Schädlingsbekämpfung.

Das Problem verschärft sich, wenn angefangene Packungen schlecht verschlossen oder vergessen werden. Die Schädlinge erreichen dann mühelos weitere Lebensmittel, während der Befall häufig lange unentdeckt bleibt. Erkennbar wird ein Befall meist an dünnen Fäden, kleinen Kokons oder einem muffigen Geruch.

Papierfischchen reisen im Paketkarton mit

Eine besondere Gefahr geht von der steigenden Zahl an Online-Bestellungen aus. Rund um den Black Friday und in der heißen Phase des Weihnachtsshoppings werden Millionen Kartons verschickt – und mit ihnen können Papierfischchen den Weg in deutsche Haushalte finden.

Die nachtaktiven Schädlinge sind enge Verwandte der Silberfischchen und ernähren sich bevorzugt von Papier, Karton und Klebstoffen. Einmal eingeschleppt, richten sie an Büchern, Dokumenten oder Tapeten langfristig Schaden an. Besonders tückisch: Sie bleiben meist unbemerkt, bis der Befall bereits fortgeschritten ist.

Weniger bekannt ist, dass Papierfischchen sich auch an Lebensmittelvorräten vergreifen können. Da sie stärkehaltige und zuckerreiche Nahrung bevorzugen, geraten auch Mehl und Zucker in ihren Fokus.

Prävention ist der beste Schutz

Experten empfehlen klare Vorsorgemaßnahmen: Alle Backzutaten sollten in fest verschlossenen Behältern aus Glas oder Metall gelagert werden. Durchsichtige Dosen helfen, einen Befall frühzeitig zu erkennen. Pakete sollten möglichst im Eingangsbereich geöffnet und die Kartons zügig im Papiermüll außerhalb der Wohnung entsorgt werden.

Wichtige Dokumente, Bücher und Fotos schützt man am besten in verschlossenen Kunststoffboxen. Kartons und Verpackungen sollten nicht dauerhaft in Wohnräumen lagern.

Im Anfangsstadium können einfache Maßnahmen wie das Einfrieren befallener Produkte oder gründliches Auswischen der Schränke mit Essigwasser helfen. Bei fortgeschrittenem Befall empfiehlt Scharrer professionelle Unterstützung.

SchädlingsHero vermittelt bundesweit geprüfte Fachkräfte über eine Plattform mit Matching-Algorithmus. Das Unternehmen ist eine Marke von ServiceHero, einem Tochterunternehmen der WISAG, und wurde 2021 gegründet.

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