Frankfurts Fernwärme-Strategie: Weg zur Klimaneutralität

Investitionen in Versorgungssicherheit und Klimaschutz

Deutschland hat sich das Ziel gesetzt, klimaneutral zu werden, und besonders die Wärmeversorgung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Mit mehr als 50 Prozent des Energiebedarfs ist sie bislang stark von fossilen Quellen abhängig. Die Stadt Frankfurt verfolgt ehrgeizige Klimaschutzziele und fokussiert auf Fernwärme, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Insbesondere in dicht besiedelten Gebieten kann Fernwärme signifikant zur Senkung der Emissionen beitragen.

Mainovas Rolle in der Wärmewende

Mainova, der regionale Energieversorger, hat im vergangenen Jahr einen Fernwärme-Transformationsplan vorgestellt. Bis 2040 plant das Unternehmen, die Erzeugung vollständig auf klimaneutrale Quellen umzustellen. Mainova erweitert zudem kontinuierlich sein Fernwärmenetz, um mehr Haushalte und Unternehmen an das System anzuschließen. Interessierte können sich mittels eines Online-Services auf der Webseite von Mainova über die Verfügbarkeit informieren.

Die Entwicklung des Frankfurter Fernwärmenetzes

Frankfurts Fernwärmenetz, das in den letzten 20 Jahren um 100 Kilometer erweitert wurde, ist mittlerweile über 310 Kilometer lang. Eine signifikante Maßnahme war die Verbindung der Mainova-Heizkraftwerke Messe, West und Niederrad sowie des Müllheizkraftwerks in der Nordweststadt durch eine 13,5 Kilometer lange Fernwärmeleitung. Diese stärkere Nutzung CO2-neutraler Wärme und der Rückbau älterer Erzeugungsanlagen sparen jährlich etwa 100.000 Tonnen CO2 ein.

Ausbaupläne und zukünftige Erzeugungsquellen

Derzeit deckt Fernwärme rund 25 Prozent des jährlichen Gesamtwärmebedarfs in Frankfurt, mit dem Ziel, diesen Anteil bis 2040 auf über 40 Prozent zu erhöhen. Mainova plant, weitere städtische Liegenschaften, derzeit noch auf Erdgas, bis 2030 auf Fernwärme umzustellen. Auch der Klimaschutz spielt eine tragende Rolle, da das Fernwärmenetz künftig für regenerative Energieträger offen ist.

Zukunftsfähige und kosteneffiziente Alternative

Fernwärme bietet viele Vorteile: hohe Versorgungssicherheit, klimaschonende Versorgung, platzsparende und langfristige Heizlösung. Immobilien mit Fernwärmeanschluss erfüllen automatisch zukünftige Heizsystemanforderungen und profitieren von einem niedrigen Primärenergiefaktor von 0,48, was die energetische Bewertung des Gebäudes verbessert. Zusätzliche Heiztechnikkosten entfallen, und Hausbesitzer können von attraktiven Zuschüssen profitieren.

Wettbewerbsfähigkeit im Fokus

Im Vergleich zu anderen Heizmethoden bleibt Fernwärme wettbewerbsfähig. Wärmepumpen bringen oft zusätzliche energetische Sanierungskosten mit sich, und ihre Funktion hängt von der Verfügbarkeit der Stromnetzkapazitäten ab, die ebenfalls ausgebaut werden müssen. Zudem führen steigende gesetzliche CO2-Preise zu höheren Kosten für Öl- und Gasheizungen.

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