Ostdeutscher Immobilienboom: Preise steigen wieder

Preisentwicklung auf dem ostdeutschen Immobilienmarkt

In den ostdeutschen Bundesländern ziehen die Preise für Eigentumswohnungen nach einer Phase der Stagnation wieder an. Eine aktuelle Analyse von immowelt zeigt, dass die Angebotspreise in 72 von 76 kreisfreien Städten und Landkreisen innerhalb eines Jahres gestiegen sind, teilweise um bis zu 13 Prozent. Trotz dieser Erholung bleiben die Preise in vielen Regionen noch unter den Höchstständen des Sommers 2022.

Immopreise unter dem Höchststand von 2022

Die Studie von immowelt untersuchte die durchschnittlichen Angebotspreise von Bestandswohnungen in den ostdeutschen Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen sowie in Berlin. „Nach einer Phase der Zurückhaltung nehmen Kaufinteressenten den ostdeutschen Immobilienmarkt wieder verstärkt in den Blick“, kommentiert Dr. Robert Wagner, Geschäftsführer von immowelt. Er betont, dass das aktuell vergleichbar niedrige Preisniveau in Ostdeutschland Spielraum für deutliche Anstiege bietet, jedoch immer noch attraktive Einstiegsoptionen bietet.

Preissteigerungen in Berlin und anderen Städten

In Berlin verzeichneten Bestandswohnungen innerhalb der letzten 12 Monate einen moderaten Preiszuwachs von 2,9 Prozent. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis liegt dort bei 4.883 Euro, was deutlich über dem ostdeutschen Durchschnitt liegt. Deutlichere Preissteigerungen wurden in Halle (+12,4 Prozent auf 2.533 Euro), Leipzig (+10,8 Prozent auf 2.545 Euro) und Rostock (+10,7 Prozent auf 4.011 Euro) registriert. Leipzig profitiert dabei von einem niedrigen Preisniveau und einer wachsenden Bevölkerung.

Entwicklung in Landeshauptstädten

Auch in den Landeshauptstädten gab es Preiserhöhungen. Erfurt verzeichnete einen deutlichen Anstieg von 10,0 Prozent auf 2.792 Euro pro Quadratmeter. Schwerin, Dresden, Potsdam und Magdeburg folgten mit Anstiegen zwischen 2,5 und 6,1 Prozent.

Starker Anstieg in ländlichen Regionen

Besonders in den ländlichen Regionen rund um Berlin zogen die Preise an. Der Landkreis Oberhavel verzeichnete die größte Verteuerung mit einem Anstieg um 13,1 Prozent auf 3.409 Euro pro Quadratmeter. Auch in den brandenburgischen Kreisen Uckermark, Ostprignitz-Ruppin und Mecklenburgische Seenplatte gab es signifikante Anstiege.

Rückblick auf drei Jahre

Trotz jüngster Preisanstiege liegen die Angebotspreise in 61 von 76 Städten und Landkreisen noch unter dem Niveau vom Sommer 2022. Im Vergleich zu vor drei Jahren sind die Preise in Berlin und Dresden jeweils um über vier Prozent gesunken. Die größten Rückgänge gab es in ländlichen Regionen Thüringens, wie etwa im Unstrut-Hainich-Kreis mit einem Rückgang von 16,6 Prozent.

Einige Regionen wie Leipzig, Magdeburg und Halle haben das Preisniveau von 2022 bereits erreicht oder übertroffen. Kaufinteressenten haben aktuell jedoch mehr Spielraum bei Verhandlungen, da die Konkurrenz geringer ist.

Die Berechnungen der Preise basieren auf immowelt.de inserierten Angeboten und beziehen sich auf den Zeitraum bis September 2025.

 

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