Zentiva drängt auf EU-Pharmareform für bezahlbare Medikamente und starke Versorgung

Zentiva fordert Umsetzung der EU-Pharmareform für nachhaltige Gesundheitsversorgung

Gesundheit als Grundrecht

Das europäische Pharmaunternehmen Zentiva hat sich öffentlich hinter die Umsetzung der europäischen Pharmareform gestellt. In einer aktuellen Mitteilung unterstützt das Unternehmen die Vision der EU, niemanden zurückzulassen, und fordert Maßnahmen zur Sicherstellung einer nachhaltigen Gesundheitsversorgung. Dabei verweist Zentiva insbesondere auf das UN-Nachhaltigkeitsziel 3 – Gesundheit und Wohlbefinden –, das eng mit weiteren Zielen der nachhaltigen Entwicklung verflochten ist.

Appell an die EU-Gesundheitsminister

Im Zuge anhaltender Diskussionen über eine Reform des EU-Arzneimittelrechts ruft Zentiva gemeinsam mit dem Branchenverband Medicines for Europe die europäischen Gesundheitsminister auf, die Reform ohne Verzögerung umzusetzen. Ziel ist es, allen Menschen in der EU einen sicheren und erschwinglichen Zugang zu Arzneimitteln zu ermöglichen, Lieferengpässe zu verhindern und die Produktion wieder verstärkt nach Europa zu verlagern.

„Es geht darum, dass alle Europäerinnen und Europäer, egal wo sie leben, Zugang zu den Arzneimitteln haben, die sie brauchen“, heißt es in der Mitteilung. Darüber hinaus soll die Gesetzgebung dazu beitragen, die Gesundheitssysteme widerstandsfähiger und sozial gerechter zu gestalten.

Treffen mit EU-Kommissar Olivér Várhelyi

Laut Zentiva fand kürzlich ein Austausch zwischen dem Sektor der patentfreien Arzneimittel – vertreten durch Medicines for Europe – und EU-Gesundheitskommissar Olivér Várhelyi statt. In diesem Zusammenhang appelliert Zentiva an die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Brüssel, aus diesen Gesprächen konkrete Maßnahmen abzuleiten, die sowohl den Zugang zu unentbehrlichen Arzneimitteln als auch deren Erschwinglichkeit sowie die europäische Produktion stärken.

Investitionen in Nachhaltigkeit notwendig

CEO Steffen Saltofte betont: „Europa braucht eine funktionierende, belastbare und faire Gesetzgebung. Das können wir nur erreichen, wenn wir miteinander reden und uns gegenseitig verstehen.“ Zentiva investiere bereits in Produktionsstandorte in Europa, auch in Maßnahmen zur Verringerung von CO₂-Emissionen und zur Nutzung erneuerbarer Energien. Dabei fordert das Unternehmen Anreize seitens der EU sowie den Abbau regulatorischer Hürden.

Als warnendes Beispiel nennt Saltofte die jüngste Richtlinie zur Behandlung kommunalen Abwassers (UWWTD), die unbeabsichtigt die Verfügbarkeit von lebenswichtigen Arzneimitteln gefährden könne: „Wenn man isoliert und ohne Bewusstsein für die Konsequenzen handelt, riskieren wir negative Auswirkungen – auch auf die Arzneimittelversorgung.“

Zahlen, die nachdenklich stimmen

Die Bedeutung patentfreier Arzneimittel für Europas Gesundheitsversorgung wird anhand aktueller Daten von IQVIA (2024) deutlich: 70 % der verschreibungspflichtigen Medikamente sind Generika, neun von zehn als kritisch eingestufte Arzneimittel fallen in diese Kategorie, und 40 % der Produkte haben keine therapeutische Alternative. Angesichts dieser Zahlen spricht sich Zentiva entschieden gegen eine Verzögerung der Reform aus – im Interesse der Menschen, die tagtäglich auf bezahlbare Medikamente angewiesen sind.

Über Zentiva

Zentiva ist ein europäisches pharmazeutisches Unternehmen mit Sitz in Prag. Es entwickelt, produziert und vertreibt hochwertige und erschwingliche Arzneimittel für mehr als 100 Millionen Menschen in über 30 Ländern. Das Unternehmen betreibt vier eigene Produktionsstandorte und arbeitet mit einem breiten Netzwerk externer Partner zusammen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Mit über 5.000 Mitarbeitenden setzt Zentiva auf eine werteorientierte Unternehmenskultur und verfolgt ehrgeizige Wachstumspläne. Die Wurzeln des Unternehmens reichen mehr als 500 Jahre zurück – zur Gründung einer kleinen Apotheke in Prag, die bis heute existiert. Zentiva befindet sich in Private-Equity-Besitz.

 

More from author

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Ähnliche Beiträge

Latest posts

KI als Treiber: Online-Handel boomt

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 verzeichnete der Online-Verkauf von Waren in Deutschland ein Umsatzwachstum von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum

Bekommen bald alle deutschen Brücken Sensoren?

Ein vorrangiges Ziel des Projekts ist die Ausstattung von Brücken mit Sensoren zur automatisierten Bewertung.

Mehr Wohnraum für 350.000 Euro: Immobilienmarkt in Großstädten boomt

Analyse zeigt Veränderungen am Immobilienmarkt für Wohnflächen in deutschen Großstädten.